Steckbrief
1. Wissenschaftlicher Name: 5-N-Ethyl-L-Glutamin, γ-Glutamylethylamide²
2. Nährstoffkategorie: nichtproteinogene Aminosäure¹
3. Funktion im Körper: antioxidativ und anti-entzündliche Wirkungen⁴, Produktion von Neurotransmittern⁵
4. Natürliche Quellen: Teeblätter und andere Teile des Teestrauches Camellia sinensis, C. japonica und C. sasanqua, Maronenröhrlinge (Pilzart) (Xerocomus badius), Schwarztee, Grüntee¹
Beschreibung
L-Theanin ist das L-Isomer der nichtproteinogenen Aminosäure Theanin und wird demnach nicht als Baustein für Proteine verwendet¹. Es wurde erstmals im Jahr 1949 aus den Blättern des Teestrauches der Gattung Camellia isoliert⁴. In geringen Mengen ist es auch in Maronenröhrlingen (Pilzart) enthalten¹. Die Konzentration von L-Theanin in den Teeblättern beträgt 0,5 bis 2% bezogen auf das Trockengewicht¹. Es macht 50% der gesamten Aminosäuren im Grün- und Schwarztee aus und ist für den Geschmack (umami) des Tees von Relevanz²,³.
Physiologische Bedeutung
L-Theanin verfügt über vielfältige Wirkungen auf den Körper. Zum einen kann es die Produktion von alpha-Wellen im Gehirn erleichtern⁴,⁵. Zum anderen beeinflusst es die Produktion des Neurotransmitters γ-Aminobuttersäure (GABA), der einen großen Einfluss auf das zentrale Nervensystem hat und die Konzentration von Dopamin und Serotonin im Gehirn reguliert⁵. Weiterhin wirkt es antioxidativ und schützt so die Zellen vor Schädigungen, die u.a. durch freie Radikale verursacht werden⁴.
Substitution
L-Theanin wird in Dosierungen von 100 bis 500 mg/Tag angeboten. In Studien, die die Wirkungen von L-Theanin erfoschen, werden meist 200 bis 400 mg/Tag, vereinzelt auch bis 900 mg/Tag verwendet⁴. Die Food and Drug Administration (FDA) der USA empfiehlt nicht mehr als 1200 mg/Tag einzunehmen⁶. Die tägliche Gabe von 400 mg/Tag löste in Studien keine Nebenwirkungen bei den ProbandInnen aus⁴.
Qualitäts-/ Anwendungsunterschiede
L-Theanin kann durch unterschiedliche Methoden synthetisiert oder extrahiert werden. Beispielsweise kann es direkt aus den Teesträuchern isoliert werden. Allerdings sind die bisherigen Methoden komplex und zeit- und kostenintensiv⁵. Die chemische Synthese von L-Theanin durch biosynthetische Methoden ist dagegen einfacher und kostengünstiger. Jedoch entsteht dabei neben L-Theanin auch D-Theonin. Dieses ist für den Körper nicht nutzbar⁶.
Enthalten in
Quellen
1https://www.bfr.bund.de/cm/343/getraenke_mit_isoliertem_l_theanin.pdf
2https://www.efsa.europa.eu/de/efsajournal/pub/2238
3https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18296328/
4https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31758301/
5https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21735448/
6https://www.mdpi.com/2306-5710/2/2/13/htm