Steckbrief
1. Wissenschaftlicher Name: Rhodiola rosea
2. Nährstoffkategorie: Adaptogen
3. Funktion im Körper: beeinflusst die Bildung antioxidativer Enzyme³,⁶
Beschreibung
Rhodiola rosea ist eine mehrjährige Pflanze des Rhodiola-Genus der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae)¹. Sie wächst in arktischen Regionen (Alaska, Island, Skandinavien) und Bergregionen von Zentral- und Nordeuropa, Russland, Kasachstan, China, Japan, Korea, Mongolei und der Ostküste von Nordamerika¹. Die charakteristischen Inhaltsstoffe der Wurzel von Rhodiola rosea sind Rosavin, Rosarin und Rosin¹. Darüber hinaus enthält die Wurzel weitere Stoffe wie Flavonoide, Proanthocyanidine, Tyrosol, Zimtalkohol, Glycoside und organische Säuren⁶. Aus diesem Grund wird aus der Wurzel der sogenannte Rosenwurz-Extrakt gewonnen, der als Nahrungsergänzungsmittel verwendet wird¹,². Rosenwurz-Extrakt zählt zu den Adaptogenen. Darunter versteht man natürliche Pflanzenstoffe, die dem Körper helfen, sich bei Stresssituationen anzupassen⁴.
Physiologische Bedeutung
Rosenwurz-Extrakt agiert im Körper als Adaptogen. Adaptogene erhöhen die Stressresistenz gegen physischen, chemischen und biologischen Stress³. Des Weiteren wirkt Rosenwurz-Extrakt antioxidativ, da es die Expression von antioxidativen Enzymen beeinflusst³,⁶.
Anwendungsgebiete
Rosenwurz-Extrakt wird als pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung von Stress und Fatique verwendet¹. Es wird nicht nur bei der Behandlung von Stress sondern auch zur Prävention chronischen Stresses und den damit verbundenen Komplikationen und Erkrankungen (z.B. Burnout) angewandt⁸,⁹.
Substitution
Zur Supplementation von Rosenwurz-Extrakt werden Mengen von 100 bis 600 mg/Tag vorgeschlagen¹,³,⁴. Die Dosierung ist von der Standardisierung der Produkte abhängig. Beinhaltet der Extrakt 1 % Rosavin, werden Mengen von 300-600 mg/Tag empfohlen. Bei 2% und 3,6% Rosavin werden 180-300 mg/Tag bzw. 100-170 mg/Tag empfohlen⁴.
Die Einnahme von Rosenwurz-Extrakt gilt in Mengen bis 1800 mg/Tag als sicher und ist mit nur wenigen Nebenwirkungen verbunden¹,⁴,⁸. Selten werden Hypersensibilitätsreaktionen und Hypoglykämien beobachtet¹. Rosenwurz-Extrakt wird für Schwangere, Stillende und PatientInnen mit eingeschränkter Leber-und Nierenfunktion nicht empfohlen, da die Datenlage bei diesen Personengruppen noch unzureichend ist¹. Bisher konnten keine Wechselwirkungen mit anderen Substanzen festgestellt werden, allerdings besteht die Möglichkeit eines additiven Effektes von Rosenwurz-Extrakt auf weitere eingenommene stimulierende Substanzen⁴,⁸.
Qualitäts-/ Anwendungsunterschiede
Rosenwurz-Extrakte werden auf Basis ihres Gehalts an Rosavinen (Rosavin, Rosarin, Rosin) und Salidrosid standardisiert¹. Das Verhältnis von Rosavin zu Salidrosid sollte mindestens 2:1 betragen. Meist wird ein Rosavin:Salidrosid-Verhältnis von 3:1 verwendet. Dies entspricht einem Gehalt von mindestens 3 % Rosavine und 0,8-1 % Salidrosid¹. Als standardisierter Rhodiola rosea-Extrakt gilt SHR-5³.
Enthalten in
Quellen
1https://www.bfr.bund.de/cm/350/risikobewertung-von-pflanzen-und-pflanzlichen-zubereitungen.pdf
2https://www.efsa.europa.eu/de/efsajournal/pub/2805
3https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6208354/
4https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3541197/
5https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2095254616300345
6https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1021949815000563
7https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fphar.2018.01415/full
8https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/13651501.2017.1417442
9https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0032-1313253