Steckbrief
1. Wissenschaftlicher Name: N-Acetyl-L-Cystein
2. Nährstoffkategorie: Derivat der Aminosäure Cystein⁶
3. Funktion im Körper: antioxidative Wirkungen³,⁴
Beschreibung
N-Acetyl-L-Cystein (NAC) ist ein Derivat der Aminosäure L-Cystein und wird durch Acetylierung von L-Cystein mit einem Säureanhydrid gebildet². Durch die angefügte Acetylgruppe soll die Aminosäure vor chemikalischen Interaktionen geschützt werden². Das weiße kristalline Pulver besitzt einen charakteristischen sauren Geschmack und kommt natürlicherweise nicht in Lebensmitteln vor⁴.
Physiologische Bedeutung
NAC besitzt vielfältige Funktionen im Körper. Zum einen dient es als Antioxidans, indem es freie Radikale und oxidative Sauerstoffspezies bindet und damit die Zellen vor Schädigungen schützt³,⁴. Zudem erhöht es die Aktivität der Glutathion-S-Transferase, die die Bindung von Gluthation an toxische Substanzen ermöglicht und somit auch zur Entgiftung beiträgt⁴,⁶. Zum anderen ist es eine mukoaktive Substanz und hilft demnach bei der Entfernung von Schleim oder Auswurf aus den oberen und unteren Atemwegen³.
Anwendungsgebiete
NAC wurde ursprünglich bei Intoxikationen durch Paracetamol verwendet⁴. Nun findet es auch bei respiratorischen Erkrankungen als Schleimlöser Anwendung und wird bei akuten Erkältungen empfohlen¹. In kosmetischen Mitteln dient NAC als Wirkstoff zum Schutz des Bindesgewebes in Haut und Mund¹.
Substitution
Laut BfR und aktueller Studienlage ist NAC ein sicheres und gut verträgliches Supplement, das nur selten Nebenwirkungen wie Durchfall, Übelkeit und Erbrechen verursacht¹,³. Auf dem Markt ist es meist in Dosierungen von 500-600 mg/Tag erhältlich.
Qualitäts-/ Anwendungsunterschiede:
NAC stellt eine hochwertige Alternative zur Supplementation mit L-Cystein dar, da es bei gleicher biologischer Wirksamkeit besser schmeckt und riecht und damit die Einnahme erleichtert. Zudem ist NAC stabiler und kann dadurch vom Körper besser verwertet werden²,⁶. Studien konnten zeigen, dass L-Cystein schneller oxidiert und daraus folgend unlöslich wird und ausfällt. Oxidiertes L-Cystein verursacht Nebenwirkungen wie Irritationen in den Atemwegen⁶.
Quellen
1https://www.bfr.bund.de/cm/343/n_acetyl_l_cystein_in_kosmetischen_mitteln.pdf
2https://www.efsa.europa.eu/de/efsajournal/pub/21
3https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5241507/
4https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8234027/
5https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0163725821001182
6https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/10715762.2018.1468564?scroll=top&needAccess=true