Phosphatidylserin

Phosphatidylserin ist vor allem an wichtigen Schlüsselsignalwegen im neuronalen System beteiligt.

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Steckbrief

1. Wissenschaftlicher Name: Phosphatidylserin 

2. Nährstoffkategorie: Fette (Phospholipide)

3. Funktion im Körper: Signalweiterleitung²,⁶

4. Natürliche Quellen: pflanzliche Lecithine (z.B.Sojalecithin)⁵

 

Beschreibung

Phosphatidylserin (PS) ist ein Aminophospholipid, das in großen Mengen im Gehirn vorkommt¹,⁴. Es zählt zu den Membranphospholipiden und macht dort bis zu 15% der gesamten Phospholipiden aus². Im Körper wird es entweder aus Phosphatidylcholin oder Phosphatidylethanolamin synthetisiert, indem über eine Ca²⁺-abhängige Reaktion eine Gruppe des Phospholipids durch Serin ersetzt wird². Vor allem in der Grauen Hirnsubstanz und in der Retina des Auges beinhaltet PS einen großen Teil (über 36%) Docosahexaensäure (DHA)³. Diese Omega-3-Fettsäure unterstützt sowohl die Gehirn- und Sehfunktion des Körpers³,⁴.

 

Physiologische Bedeutung

PS ist vor allem an wichtigen Schlüsselsignalwegen im neuronalen System beteiligt. Dort erleichtert es die Bindung und Aktivierung von Signalproteinen und Rezeptoren, die das neuronale Überleben, die neuronale Differenzierung sowie die synaptische Neurotransmission unterstützen²,⁶. Bei Letzterer beeinflusst PS die Membranfusion zwischen synaptischen Vesikeln und der Zielmembran und ermöglicht dadurch die Weiterleitung von Signalen im Nervensystem². Des Weiteren reguliert es Enzyme, Ionenkanäle und Signalmoleküle die sowohl für die endokrine als auch kognitive Funktion des Körpers notwendig sind²,⁶

 

Anwendungsgebiete

Phophatidylserin wird in Form von Nahrungsergänzungsmittel für die Steigerung kognitiver Leistungsfähigkeit und Konzentration angeboten. Zudem wird es häufig SportlerInnen empfohlen, da PS die Reizweiterleitung fördert und damit auch die Muskelkontraktion. In Studien wird der Einfluss von PS auf kognitive Fähigkeiten, Stress und Krankheiten wie ADHS erforscht⁴,⁵,⁷,⁸.

 

Substitution

Für die Supplementation von Phosphatidylserin wurden  keine Empfehlungen zur Dosierung und Höchstmengen herausgegeben. In Studien, die den Einfluss von PS auf kognitive Funktionen untersuchten, zeigten Dosierungen von 200 mg/Tag (in Form von PS aus Sojalecithin) positive Auswirkungen²,⁵,⁶. Es konnten keine Nebenwirkungen durch die Einnahme von PS beobachtet werden⁵.

 

Qualitäts-/ Anwendungsunterschiede

Phosphatidylserin kann aus verschiedenen Quellen gewonnen werden¹. Dazu zählen Soja, Sonnenblumen und die Großhirnrinde von Rindern. Letztere wird aufgrund der Gefahr von Bovine spongiform Enzephalopathie (BSE) nicht mehr verwendet. PS aus Soja wird durch Zugabe der Aminosäure Serin und einem Enzym, das die Phospholipide in Soja zu PS umwandelt, hergestellt¹.

Die verschiedenen Quellen weisen Unterschiede in ihrer Zusammensetzung der Fettsäuren auf. Im Gegensatz zu PS aus Rindern, das hauptsächlich gesättigte und einfach ungesättigte Fettsäuren enthält, besteht PS aus Sojalecithin zum Großteil aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Diese besitzen wiederum positive Wirkungen auf die Gehirnfunktion¹. Aus diesem Grund wird davon ausgegangen, dass PS aus unterschiedlichen Quellen auch unterschiedliche biologische Wirkungen aufweisen¹

 

Enthalten in

 

Quellen

1https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/1749

2https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4258547/pdf/nihms610259.pdf

3https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0022227520330923

4https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4258547/

5https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2966935/

6https://jissn.biomedcentral.com/articles/10.1186/1550-2783-8-16

7https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/10253890410001728379

8https://link.springer.com/article/10.1186/1476-511X-13-121

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