Zink

Als Bestandteil von über 100 verschiedenen Enzymen ist Zink für viele Stoffwechselprozesse in unserem Körper von großer Bedeutung. Das essentielle Spurenelement trägt unter anderem zur normalen Funktion des Immunsystems, der DNA-Synthese und der Zellteilung bei.

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Steckbrief

1. Wissenschaftlicher Name: Zink

2. Nährstoffkategorie: Mineralstoff, essentielles Spurenelement²

3. Funktion im Körper: beteiligt an DNA-Synthese und Zellteilung, Unterstützung des Immunsystems¹, Fruchtbarkeit und Reproduktion², kognitive Funktionen,²

4. Natürliche Quellen: rotes Fleisch (Rind, Schwein), Käse, Eier, Nüsse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte²

5. Tagesbedarf laut DGE/NRV: DGE: Kinder bis 10 Jahre: 3-6 mg/Tag, Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren: 9-14 mg/Tag (m), 8-11 mg/Tag (w), Erwachsene: 11-16 mg/Tag (m), 7-10 mg/Tag (w) (in Abhängigkeit von der Phytataufnahme), NRV: 10 mg/Tag⁸

6. Mangelerscheinungen: Hautekzeme, Durchfall, Wund­heilungsstörungen, Haarausfall³, Probleme der Wahrnehmung und des Erinnerungsvermögens. Anfälligkeit für Infektionskrankheiten¹,Beeinträchtigung der Sinne, Wachstumsstörungen³

7. Risikogruppen: Senioren, Menschen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn), VeganerInnen und VegetarierInnen¹

 

Beschreibung

Zink ist neben Eisen das am häufigsten vorkommende Spurenelement in unserem Körper. Etwa 2 bis 4 g Zink sind dort in seiner zweiwertigen Form (Zn²⁺) aufzufinden. Davon stecken etwa 85% in den Knochen und Muskeln, 11% in Leber und Haut und 4% in anderen Organen und Geweben¹³. Nur 0,1 % des Zinks ist in unserem Blut auffindbar, sodass das Blut keine Aussagekraft über die Zinkversorgung des Körpers hat⁹. Da der Körper nur über minimale Zinkspeicher verfügt, ist eine kontinuierliche Zufuhr des Mineralstoffes notwendig³.

 

Physiologische Bedeutung

Zink ist als Bestandteil und Katalysator von über 100 Enzymen an vielen Stoffwechselvorgängen sowie der DNA-Synthese beteiligt⁴,⁵. Dabei unterstützt es vor allem die Zellteilung³. Zudem ist es für den Stoffwechsel von Neurotransmittern und Sexualhormonen von Bedeutung¹³. Der Mineralstoff ist vor allem für seine Wirkungen auf das Immunsystem bekannt. Er beeinflusst die Funktionen und Aktivitäten von Immunzellen (neutrophile Granulozyten, Monozyten/Makrophagen, natürliche Killerzellen, T- und B-Lymphozyten) und unterstützt die Antikörper- und Zytokinproduktion¹³. Des Weiteren ist Zink für die Gesunderhaltung von Haut, Haaren, Nägel und Zähnen notwendig¹.

 

Anwendungsgebiete

Die Zinkaufnahme wird durch in der Nahrung vorkommende Phytate (v.a. in Gemüse, Hülsenfrüchten und Getreide) gehemmt¹. Phytat ist das Salz der Phytinsäure, welche den Pflanzen als Speicherform von Phosphor dient. Des Weiteren nutzen Pflanzen die Phytate, um Mineralstoffe für die Keimung zu binden¹. Diese Funktion ist für den menschlichen Körper von Nachteil. Ihm fehlen die Enzyme, die die Phytate verstoffwechseln können¹⁴. Folglich bilden die Phytate mit den Mineralstoffen im Verdauungstrakt für den Körper unlösliche Komplexe.  Das kann die Zinkaufnahme um bis zu 50% vermindern⁵. Menschen, die viele Nahrungsmittel mit Phytaten zuführen, müssen auf eine ausreichende Zinkzufuhr achten. Darunter zählen vor allem VeganerInnen und VegetarierInnen⁷. Diese beiden Gruppen nehmen meist Phytate in einem >15:1 Verhältnis zu Zink auf⁹.  Des Weiteren kann die Zinkaufnahme durch hohe Mengen Folsäure, Kupfer, Eisen und Calcium gehemmt werden⁵

Neben den hemmenden Stoffen kann die Zinkaufnahme auch aufgrund von Erkrankungen eingeschränkt sein. Darunter zählen chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa) sowie chronische Nieren- und Lebererkrankungen und Diabetes³. Chronische Durchfälle führen zu einem hohen Verlust von Zink³. Des Weiteren gibt es Gruppen, die einen physiologisch erhöhten Zinkbedarf haben. Dazu zählen unter anderem Schwangere, Stillende und SportlerInnen. Schwangere und Stillende müssen mehr Zink zuführen, da Fötus und Säugling den Mineralstoff für das Wachstum benötigen⁴.

 

Substitution

Unser Körper ist auf eine kontinuierliche Zufuhr von Zink angewiesen, da er nur über minimale Speicher verfügt⁵. Im Falle einer unzureichenden oder durch Phytataufnahme gehemmten Zinkzufuhr kann eine ausreichende Zinkaufnahme über Supplemente sichergestellt werden.

Die Obergrenze für die tägliche Zufuhr liegt laut EFSA für Erwachsene bei 25 mg/Tag und Jugendliche von 15-17 Jahren bei 22 mg/Tag⁵. Daraus leitet das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eine Höchstmenge von 6,5 mg/Tag für Nahrungsergänzungsmittel ab. Allerdings ist dies nur eine Empfehlung, sodass auch höhere Mengen supplementiert werden können. Dabei kann der Tagesbedarf mit 10 mg Zink gedeckt werden (NRV).

Bei hoher Zufuhr (ab 50 mg/Tag5) können Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Appetitverlust und Durchfall auftreten³.

Die Aufnahme des Zinks kann durch Aminosäuren (Histidin, Methionin) sowie Citronen- und Milchsäure gefördert werden⁹,¹⁰.

 

Qualitäts-/ Anwendungsunterschiede

Zink-Supplemente unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Bioverfügbarkeit für den Körper. Dabei können organische Zinkverbindungen (-acetat, -gluconat, -lactat, -ascorbat) und Chelate besser aufgenommen werden als anorganische Verbindungen (-chlorid, -sulfat, - oxid, -carbonat)¹¹. Die höchste Bioverfügbarkeit weist Zinkbisglycinat auf. In einer Studie konnte festgestellt werden, dass Zink in Form von Zinkbisglycinat auch in Anwesenheit von Phytaten ausreichend absorbiert werden kann¹². Weitere Chelate, die eine hohe Bioverfügbarkeit aufweisen, sind Zink-Histidin, -Methionin und -Lysin¹¹.

Zink kann auch durch natürliche Supplemente aufgenommen werden. Dafür werden meist Guavenblätter oder Buchweizenkeime verwendet.

 

Zugelassene Gesundheitsaussagen 

  • Zink trägt zu einem normale Säure-Basen-Stoffwechsel bei
  • Zink trägt zu einem normale Kohlenhydrat-Stoffwechsel bei
  • Zink trägt zu einer normalen kognitiven Funktion bei
  • Zink trägt zu einer normalen DNA-Synthese bei
  • Zink trägt zu einer normalen Fruchtbarkeit und einer normalen Reproduktion bei
  • Zink trägt zu einem normalen Stoffwechsel von Makronährstoffen bei
  • Zink trägt zu einem normalen Fettsäurestoffwechsel bei
  • Zink trägt zu einem normalen Vitamin-A-Stoffwechsel bei
  • Zink trägt zu einer normalen Eiweißsynthese bei
  • Zink trägt zur Erhaltung normaler Zähne bei
  • Zink trägt zur Erhaltung normaler Knochen bei
  • Zink trägt zur Erhaltung normaler Nägel bei
  • Zink trägt zur Erhaltung normaler Haut bei
  • Zink trägt zur Erhaltung eines normalen Testosteronspiegels im Blut bei
  • Zink trägt zur Erhaltung normaler Sehkraft bei
  • Zink trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei
  • Zink trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativen Stress zu schützen
  • Zink hat eine Funktion bei der Zellteilung

Quellen

1https://www.dge.de/index.php?id=1148 

2https://www.bfr.bund.de/cm/350/verwendung_von_mineralstoffen_in_lebensmitteln_bfr_wissenschaft_4_2004.pdf 

3https://ods.od.nih.gov/factsheets/Zinc-HealthProfessional/

4https://www.nap.edu/catalog/10026/dietary-reference-intakes-for-vitamin-a-vitamin-k-arsenic-boron-chromium-copper-iodine-iron-manganese-molybdenum-nickel-silicon-vanadium-and-zinc  

5complet_chapitres.indd (europa.eu)

6https://academic.oup.com/ajcn/article/94/2/679S/4597982?login=true

7https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16522929/

8https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/zink/?L=0

9https://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/156482650102200204

10https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10801947/

11https://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/156482650102200204

12https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18271278/

13https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/labmed-2015-0022/html

14https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4325021/

15https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:32012R0432&from=DE

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