1. Wissenschaftlicher Name: Ubichinon-10¹
2. Nährstoffkategorie: Antioxidans
3. Funktion im Körper: antioxidative Eigenschaften¹,²,³
4. Natürliche Quellen: Fleisch und Geflügel, Hülsenfrüchte, Soja und Nüsse, einige pflanzliche Öle²
5. Mangelerscheinungen: Muskelschwäche, Retinopathie, Hörverlust, niedriger Blutdruck, Verlust kognitiver Funktionen¹
6. Risikogruppen: Menschen mit Mutationen in CoQ10-Genen, Erkrankungen wie steroid-resistentes nephrotisches Syndrom und Mitochondriopathie¹
Beschreibung
Coenzym Q10 (auch CoQ10) gehört zur Klasse der Ubichinone und trägt seinen Namen aufgrund seiner chemischen Struktur¹,². Es besteht aus einem Benzoquinon-Ring mit einer Polyisoprenoid-Seitenkette, die bei Menschen aus 10 Untereinheiten besteht und für die Stabilität des Stoffes sorgen¹. Das fettlösliche Antioxidans kann von allen lebenden Zellen synthetisiert werden, sodass es ubiquitär vorkommt und auch vom Körper selbst gebildet wird¹,²,³. Über die Ernährung werden etwa 2 bis 20 mg pro Tag aufgenommen²,³. Im Körper ist es vor allem in Geweben, die viel Energie benötigen und metabolisch sehr aktiv sind (z.B. Herz, Niere, Leber, Muskel), aufzufinden⁴.
Physiologische Bedeutung
Coenzym Q10 dient im Körper als Cofaktor für mitochondrialen Enzymkomplexe, die an der oxidativen Phosphorylierung beteiligt sind. Die oxidative Phosphorylierung ist ein Stoffwechselvorgang im Körper, der Energie in Form von Adenosintriphosphat (ATP) generiert⁴. Weiterhin agiert CoQ10 als Antioxidans im Körper und kann andere Antioxidantien im Körper recyclen und regenerieren²,⁴. Damit schützt es Zellmembranen vor schädlichen freien Radikalen und minimiert die Lipidperoxidation von Lipoproteinen¹,²,⁴.
Anwendungsgebiete
Früher wurde Coenzym im therapeutischen Sinn als Arzneimittel zur Steigerung der Leistungsfähigkeit und Gesundheit sowie zur Stärkung der Abwehrkräfte angewandt². Weiterhin wird es bei Störungen in Geweben, die viel Energie benötigen (z.B. Herzmuskel), verwendet. Auf dem Markt sind Nahrungsergänzungsmittel sowie Hautprodukte, die CoQ10 beinhalten, erhältlich.
Substitution
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht davon aus, dass Mengen von 10-30 mg/Tag für den Körper gut verträglich sind². In Studien konnten leichte Nebenwirkungen durch die Supplementation von 50-300 mg/Tag beobachtet werden. Dazu gehörten Appetitverlust, Übelkeit, Durchfall und allgemeines Unwohlsein². Da CoQ10 lipophil ist, wird es zusammen mit Fetten am besten absorbiert und ist bevorzugt mit einer fetthaltigen Mahlzeit einzunehmen¹,⁴.
Qualitäts-/ Anwendungsunterschiede
Die Bioverfügbarkeit von CoQ10 in seiner reduzierten Form (Ubiquinol) ist höher als in seiner oxidierten Form (Ubiquinon)⁴.
Quellen
1https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5807419/
3https://www.bfr.bund.de/de/a-z_index/coenzym_q_10-5118.html