Myo-Inositol

Das Vitaminoid Myo-Inositol dient als Vorstufe der Second Messenger Inositoltrisphosphat und Diacylglycerol. Diese sind an der Signalübertragung von Botenstoffen (Hormone, Neurotransmitter und Wachstumsfaktoren) zwischen Zellen im Nervensystem beteiligt.

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Steckbrief

1. Wissenschaftlicher Name: Myo-Inositol

2. Nährstoffkategorie: Vitaminoid

3. Funktion im Körper: Vorstufe der Second Messenger Inositoltrisphosphat und Diacylglycerol⁷,⁸, Bestandteil von Zellmembranen und Myelinscheide⁶

4. Natürliche Quellen: Nüsse und Samen, Getreidekörner, Obst (v.a. Zitrusfrüchte), Gemüse, Bohnen, Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukte¹,³,⁴,⁸

5. Mangelerscheinungen: Ansammlung von Triacylglyceriden, Cholesterin und unveresterten Fettsäuren in der Leber²

Beschreibung

Inositol ist ein Isomer von Glukose und besteht aus einer Ringstruktur mit Kohlenstoffatomen und mehreren Hydroxylgruppen⁵. Myo-Inositol ist die bedeutendste und am häufigsten vorkommende Form der Inositole¹,². Das Vitaminoid zählte lange zur Gruppe der B-Vitamine, ehemals als Vitamin B8, gilt allerdings nicht als essentieller Nährstoff, da er vom Körper aus Glukose synthetisiert werden kann¹,¹². Daneben wird es auch durch Nahrungsmittel in freier Form, als Phytinsäure oder an Lipiden aufgenommen. Myo-Inositol ist im Körper vor allem im Gehirn, Herz, Leber, Pankreas und Muskel aufzufinden³.

Physiologische Bedeutung

Myo-Inositol verfügt über verschiedene Funktionen für den Körper. Zum einen fungiert es als Vorstufe der Second Messenger Inositoltrisphosphat und Diacylglycerol⁷,⁸. Diese sind wichtig für die Signaltransduktion zwischen den Zellen und spielen deshalb eine zentrale Rolle bei der Übertragung von Hormonen, Neurotransmitter und Wachstumsfaktoren³.

Anwendungsgebiete

Myo-Inositol wird bei verschiedenen Krankheiten eingesetzt. Aufgrund seiner Auswirkungen auf die Insulinsensitivität findet Myo-Inositol beispielsweise bei Gestationsdiabetes, Diabetes mellitus Typ 2, dem metabolischem Syndrom oder beim Polyzystischen Ovar Syndrom (PCOS) Anwendung¹,⁹. In Studien wird seine Wirkung auf psychische Erkrankungen wie Zwangs- und Panikstörungen erforscht².

Ein erhöhter Bedarf an Myo-Inositol besteht bei einer hohen Zufuhr von Koffein durch bspw. Kaffee oder Tee oder geringen Aufnahmen von Magnesium und Natrium. Natrium ist notwendig für den Transport des Vitaminoids und unterstützt dessen Aufnahme im Darm¹².

Substitution

Nahrungsergänzungsmittel mit Myo-Inositol werden in verschiedenenen Dosierungen angeboten. Diese reichen von etwa 500 mg bis 2 g pro Verzehrempfehlung. In Studien, die den Einfluss von Myo-Inositol auf spezielle Erkrankungen erforschten, werden Dosen von 2 bis 30 g/Tag verwendet¹⁰.

Die Supplementation von Myo-Inositol kann leichte Nebenwirkungen verursachen. Bei einer Menge ab 12 g/Tag können Übelkeit, Blähungen, Durchfall und leichte Schlafstörungen auftreten¹⁰,¹².

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